Für viele ist es ein Massenmarkt mit sieben Siegeln: China. Gewusst wie, sind die Marktvorgaben hinter der großen Mauer allerdings durchschau- und handelbar. Stefan Fischer, der früher für Siemens in China arbeitete, stellte beim Medica Tech Forum als Geschäftsführer der Cisema (China Service Management) mit Standorten in Planegg bei München, Hongkong, Peking, Qingdao, Hangzhou, Shenzhen, Wien, Tokyo und Chicago die Grundzüge für den Zugang von Medizinprodukten auf dem chinesischen Markt vor. Dieser wachse jährlich um rund 20 Prozent.
Maßgeblich für Produkte der Klassen II und III ist die Zulassungsbehörde NMPA (zuvor NMPA). Sie hat 2017 mehr als 8.900 Produkte registriert (+3,1 % zu 2016). Darunter waren 37 Prozent chinesische Produkte der Klasse III sowie importierte Produkte der Klasse II (32 %) und III (31 %). Die Top-5-Produktgruppen waren Implantate, optische Produkte/Endoskope, Dental, medizinische Polymer-Produkte und Medizingeräte.
Laut Fischer will die Nation mit dem Plan „Made in China 2025“ zum Hightech-Medizinsektor des Westens aufschließen. Bislang habe sich diese Strategie noch nicht auf das Verhältnis von importierten und national hergestellten Medizinprodukten ausgewirkt. Deutschland liegt bei den Auslandszulassungen mit 827 Produkten auf Rang 2 hinter den USA (1.469) und ist gleichzeitig doppelt so stark wie Japan (404). Zusammen mit Großbritannien und Südkorea erreichen die fünf Länder einen Anteil von 70 Prozent an zugelassenen importierten Medizinprodukten.
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